Akro

Was ist an einem Fischschwarm so faszinierend? Der einzelne Fisch sicher nicht (außer wenn man Hunger hat). Mich fasziniert eher die kollektive Reaktion des Schwarms auf seine Umgebung. Der einzelne Fisch passt sich in unglaublich kurzer Zeit an die Bewegungen des Schwarms an. Und dabei ist die Intelligenz dieser Fische sicherlich nicht sehr hoch. Jeder einzelne Fisch reagiert unmittelbar auf die Bewegung seiner Nachbarn, ohne vorher darüber nachzudenken. Damit ist jeder Fisch im Schwarm mit allen anderen Fischen verbunden. Eine unnachahmliche Balance!

Um in der Partnerakrobatik erfolgreich zu sein, ist ebenfalls eine Verbindung zu allen Beteiligten notwendig. Für einen Außenstehenden sehen die Balancen extrem schwierig aus und meistens siegt die Neugier, ob etwas schief gehen könnte. Sobald der Zuschauer glaubt, er hat den Trick durchschaut, versucht er ihn natürlich nachzuahmen. Ohne die notwendigen Kenntnisse kann dies jedoch tatsächlich schnell schief gehen.

Nachfolgend habe ich eine Risikobetrachtung zusammengestellt, die meine Erfahrungen als Akrobatik-Trainer widerspiegeln. Die Aufteilung entspricht der Sichtweise in der Partnerakrobatik. Wir unterscheiden prinzipiell zwischen dem unteren (Base) und dem oberen Partner (Flyer).


Hier also ToMs Risikobetrachtung zu den sinnvollen Varianten der Partnerakrobatik:

Diese Betrachtung ist für all diejenigen gedacht, die eine Alternative für sonstige Sichtweisen (à la Como) gesucht haben. Das Mindmap (Akro-Level.pdf) ist im PDF-Format → ich empfehle die Nutzung der Zoom-Optionen ;). Ein Klick auf die gewünschte Position öffnet den entsprechenden Beitrag…

Über ein kreatives Feedback freue ich mich natürlich immer…

An dieser Stelle könnte es hilfreich sein, sich zunächst mit einigen Begriffsdefinitionen vertraut zu machen.

Farbcode:

  • Grün – Anfänger: Für mich ist ein Anfänger jemand, der zwar schon mal etwas von Akrobatik gehört hat, jedoch noch keine Erfahrungen mitbringt. Tänzer oder Turner bringen zwar schon viel mit, haben aber selten mit Scherkräften zu tun gehabt. Die resultierende wackelige Balance kann zu Überbelastungen oder auch Verletzungen führen.
  • Gelb – Fortgeschrittener: Ein Fortgeschrittener hat sich bereits die Grundkenntnisse im Liegen angeeignet und fängt an, mit dem Schwerpunkt des Partners zu spielen.
  • Orange – Könner: Ein Könner hat bereits alle seine Positionen erlernt und steigert entweder die Kombination oder die Dynamik der Tricks.
  • Rot – Profi: Ein Profi kann die Tricks die er auf der Bühne zeigt sicher und ohne Hilfestellung. Er kann mit den möglichen Fehlern seines Partners umgehen.

Zur Bewertung der Schwierigkeitsstufe eines Tricks wurde das mögliche Verletzungsrisiko betrachtet.
Je dunkler die jeweilige Farbe wird, desto schwieriger ist der Trick und desto höher ist das Verletzungsrisiko…

Daraus ergeben sich 6 Schwierigkeitsstufen jeweils für Base und Flyer!

Beispiel:
Wenn ein Base Stufe Könner (orange) mit einem Flyer Stufe absoluter Anfänger (hellgrün) trainiert, sollte er sich auf die Möglichkeiten des Flyers einschränken.

Die Obergrenze wäre demnach…
Base: Stehend – auf den Händen – langer Arm (= der Base steht und balanciert den Flyer mit gestreckten Armen über seinem Kopf!)
Flyer:
Bauchflieger: kein Problem 🙂
Rückenflieger, Schulterstand, usw; nur mit Hilfestellung
Stehen in den Händen: sinnlos und erzeugt nur unnötigen Stress beim Flyer! 🙁

Prinzipiell gilt, dass der Base schwerer und kräftiger sein sollte als der Flyer.

Je schwerer der Flyer und je weiter sein Schwerpunkt vom Base entfernt ist, desto stärker wirken sich die Scherkräfte beim Base aus… dieser sieht dann sehr schnell wie ein Kind mit einer Rassel aus.


Nachfolgend findet Ihr das gleiche Mindmap nochmals. In dieser Präsentation könnt Ihr jedoch eine Kategorie auswählen und erhaltet damit eine Auswahl übereinstimmender Beiträge

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