Prinzipiell gilt, dass die Hilfestellung den Trick selbst kennen sollte, damit er die möglichen Gefahren rechtzeitig erkennt.
Absprachen: Zunächst wird die Hilfestellung informiert, welchen Trick sie sichern soll und was von ihr erwartet wird. Prinzipiell steht die Hilfestellung niemals direkt vor oder hinter dem Base, damit dieser bei einem Ausgleichsschritt nicht über die Hilfestellung stolpert. Sobald mehr als ein Ausgleichsschritt notwendig wäre, bricht der Base ab, da er ansonsten die Hilfestellung(en) zum Mitlaufen zwingt. Eine laufende Hilfestellung kann nicht gut fangen! Ein ungewollt rotierender Base zwingt auch die Hilfestellung mitzudrehen. Die besten Positionen der Hilfestellung sind schräg davor, oder dahinter. Die Arme visieren bereits die Haltepunkte zum Fangen an!
Wenn der Base die Kontrolle verliert, wird ein ansonsten statischer Trick sehr schnell dynamisch!
Hilfestellung zu leisten, bedeutet, den Flyer notfalls komplett fangen zu können! Sie ist sozusagen der Sturzhelm des Flyers… Es hilft nichts, wenn die Hilfestellung nur daneben steht, oder den Fuß des Flyers fängt. Eine gebrochener Fuß heilt innerhalb von 6 Wochen wieder. Eine Verletzung am Kopf kann dauerhafte Probleme verursachen! Wenn die Hilfestellung überfordert ist, dann versucht lieber einen anderen Trick!
Die Sicherung greift an den Oberarmen, möglichst nah an der Schulter. Wichtig ist auch, dass der Daumen beim Fangen nicht nach untern zeigt, da der Flyer ansonsten durchrutschen könnte. Dies bereitet oftmals Schwierigkeiten, da die Hände zu Beginn des Tricks eventuell verdreht positioniert werden, damit sie dann am Ende des Tricks auch wirklich fangen können.
Ein weiteres Risiko spielt sich im Kopf des Flyers ab. Wenn er zu früh abbricht, oder versucht, sich irgendwo festzuhalten, dann wird er für die Sicherung unberechenbar. Wenn der Flyer sich festhält oder ausgleichende Ruderbewegungen macht, hat die Hilfestellung keinen guten Griff und muss dies mit viel Erfahrung und/oder hohem Eigenrisiko korrigieren. Die Folge können z.B. Sehnenabrisse durch unkontrollierte Schläge des Flyers auf die Muskulatur des Sichernden sein. Wenn ein Flyer zu Panik neigt, sollte er entweder einfachere Tricks probieren, oder sehr viele Hilfestellungen zu seiner Rettung abstellen. Bei komplexen Tricks, in denen der Flyer die Orientierung verliert, lohnt es sich meist, den Trick (sofern möglich) in seine Positionen zu zerlegen und die Übergänge einzeln zu trainieren.
Achtung: die Kraftlinie während der Hilfestellung ist nicht ideal! Der Schwerpunkt des Flyers ist im Normalfall über dem des Base. Beim Fallen drückt sich der Flyer instinktiv vom Base ab, und drückt damit Base und Hilfestellung auseinander. Die entstehenden Hebel sind zum Fangen extrem ungünstig. Die erfahrene Hilfestellung wird immer mit dem eigenen Schwerpunkt in der Falllinie des Flyers stehen und den Flyer zu sich heranziehen. Aber Achtung: passt auf Euren Kopf auf!
Bei dynamischen Tricks muss die Hilfestellung frühzeitig dran sein. Zusätzlich zur Fallgeschwindigkeit addiert sich das Trägheitsmoment der Rotation, was zu hohen Winkelgeschwindigkeiten der Arme und Beine des Flyers führt. Ein sicherer Griff ist dann oftmals nicht mehr möglich. Also besser zu früh eingreifen!
Bei Tricks mit viel Rotation oder großer Fallhöhe (→ Wurf) empfiehlt sich immer eine Longe, bis der Trick sicher ist. Das Seil der Longe darf nicht so weit durchhängen, dass sich der Flyer darin verheddern kann. Jede Longe hat eine individuelle Elastizität, die ein anderes Fangverhalten erfordert. Bevor der Longeur also den Trick sichert, sollte er zuerst das Ansprechverhalten der Longe testen. Auch hier gilt, den Flyer lieber zu früh zu bremsen, auch wenn man damit den Trick versaut. Solange alle gesund sind, kann der Trick wiederholt werden…
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