Der Ocho (→ 8) ergibt sich aus dem korrekt getanzten Vorwärts- oder Rückwärtsschritt → dem Caminata. Zur Erinnerung: sowohl in der Vorwärts- als auch Rückwärtsbewegung gibt es 2 Knie-zu-Knie-Positionen direkt hintereinander. Diese kurzen Momente werden nicht gehalten und sollen keine Streckung der Knie erzeugen. Die Ferse des Standbeins bleibt am Boden. Um das Schreitbein unter dem Schwerpunkt durchpendeln zu lassen, und dabei die Knie eng aneinander vorbei zu führen, ist ein kleiner Pivot auf dem Ballen des Standbeines erforderlich. Dabei dreht der Oberkörper voraus und zieht das Standbein hinter sich her. Durch diesen Pivot entsteht eine S-Kurve im weiteren Bewegungsablauf, was […]
Monatliche Archive: Juni 2018
Das Einradeln zum Handstand ist ein Trick aus der Kategorie für Könner. Vom Boden weg ist es einer der einfachsten Aufgänge zum Handstand auf langen Arm, da der Base die Scherkräfte des Flyers sehr einfach kontrollieren kann. Weiterhin hilft die Energie aus den Beinen des Flyers (mit maximalem Drehmoment in die Streckung), um den Handstand vergleichsweise mühelos auf den langen Arm zu schieben. Als Vorübungen empfehle ich: die Radwende bis zum Handstand für den Flyer am Boden mit dem Bauch zur Wand. Die Startposition ist möglichst nah an der Wand mit der linken Schulter zur Wand. Die rechte Hand möglichst […]
Der Butler ist ein Trick aus der Kategorie für Könner. Mit Potential auf lange Arme und damit sogar ein Trick für Profis… Als Vorübungen empfehle ich: der Base gabelt den Flyer aus dem Handstand vom Boden auf (Bild 1) und stellt ihn vor sich auf dessen Füße (Überzieher), der Flyer springt im Trampolin von der Rückenlage wieder zum Stehen, der liegende Base kickt den rückwärts auf den Füßen liegenden Flyer zum Gegenstehen in den Händen und der stehende Base schiebt den stehenden Flyer mehrmals hintereinander auf lange Arme. Abfolge des Tricks: Startposition für den Flyer ist der Handstand am Boden […]
Der Einsteiger ist ein Trick für gute Fortgeschrittene, der sich allerdings im Schwierigkeitsgrad beliebig steigern lässt. Als Vorübungen empfehle ich: der Flyer springt von der Seite (liegender Base) mit einer viertel Drehung zum Einbeinstand in den Einarmer auf langem Arm, der Flyer springt (kniender Base) von vorne mit einer halben Drehung zum Einbeinstand in den Einarmer auf kurzem Arm und der Flyer springt (stehender Base) von vorne mit einer halben Drehung zum Stehen in den Händen auf lange Arme. Dieser Trick beginnt für den Base in einer tiefen Hocke (Bild oben). Die biomechanisch sinnvolle Position ist mit den Knien über […]
Der Gegenaufroller ist selbst für Könner immer wieder eine Herausforderung… Ausgangsposition: Die Partner stehen voreinander und halten sich an den Händen. Die Hände des Flyers sind ausgedreht, die des Base greifen von unten, passend für die geplante Endposition, den Gegenhandstand. Nach dem Anfangstempo, in dem der Base dem Flyer folgt, springt der Flyer aktiv und leicht nach vorne gelehnt ab (Bild 1). Sobald der Haltepunkt unter seinem Schwerpunkt (Bild 2) ist, fängt der Flyer an, sich stärker nach vorne zu lehnen (Bild 3 = Strumpfhose ausziehen). Hochentlastung: Dann beginnt der schwierige Teil dieses Tricks… Prinzipiell kann der Gegenaufroller auch über […]
Es gibt 2 sinnvolle Haltepunkte des Base, mit denen er einen Gegenhandstand (GHS) balancieren kann: auf den Füßen oder auf den Händen. Tatsächlich sollte sich für den Flyer im GHS gegenüber dem „normalen“ Handstand (HS) nichts ändern. Lediglich die Form des Haltepunkts beim Base ändert sich, was jedoch komplexer ist, als es zunächst scheint. Der Base sorgt prinzipiell dafür, dass der Winkel in den Handgelenken des Flyers nicht zu flach wird. Die Füße und Handgelenke des Base kommen dabei jedoch schnell an ihre Dehnungsgrenze. Auf den Füßen ist der Balancebereich sehr klein. Der Flyer sollte immer in diesem Bereich bleiben […]
Der Kritiker Louis Leroy beschimpfte Claude Monet (Beitragsbild: Impression — soleil levant, 1872, Musée Marmottan, Paris) als „Impressionisten“ und bezichtigte ihn der Oberflächlichkeit. Zuvor schon waren die Künstler aufgrund ihrer Maltechnik als Intransigeants („Die Eigensinnigen“) bezeichnet worden (Auszug aus Wikipedia). Auch Akrobaten sind Künstler und deshalb ebenfalls kreativ und eigensinnig… es wird diskutiert und lamentiert, ob und wie Partnerakrobatik funktionieren sollte. Jeder weiß es besser… Braucht man eine Hilfestellung? Wem vertraut man dazu? Und wie gefährlich ist der Trick denn nun wirklich? Verletzungen dagegen sind tatsächlich eher selten. Und wenn, dann liegt es eher daran, dass notwendige Absprachen nicht getroffen […]
Bei der Betrachtung der Biomechanik geht es mir weniger um die genaue Herleitung der mechaninschen und biologischen Prinzipien, sondern mehr um die Konsequenzen für die Akrobatik… Mechanik: Akrobaten haben es im wesentlichen mit 3 Energien zu tun. Der potentiellen, der kinetischen und der Rotationsenergie. Diese Energien haben als gemeinsame Größen: die Masse und den Kraftvektor. Die Masse ist für einen Akrobaten eine sehr persönliche gegebene Größe, die auch mit seiner verfügbaren Kraft (= m * a) einhergeht. Sie bestimmt maßgeblich, ob eine Person Flyer oder Base sein sollte. Darüber hinaus ist an der Masse einer Person kurzfristig nicht viel zu […]