Der Einsteiger ist ein Trick für gute Fortgeschrittene, der sich allerdings im Schwierigkeitsgrad beliebig steigern lässt. Als Vorübungen empfehle ich: der Flyer springt von der Seite (liegender Base) mit einer viertel Drehung zum Einbeinstand in den Einarmer auf langem Arm, der Flyer springt (kniender Base) von vorne mit einer halben Drehung zum Einbeinstand in den Einarmer auf kurzem Arm und der Flyer springt (stehender Base) von vorne mit einer halben Drehung zum Stehen in den Händen auf lange Arme. Dieser Trick beginnt für den Base in einer tiefen Hocke (Bild oben). Die biomechanisch sinnvolle Position ist mit den Knien über […]
Kategorie: Wurf
Der Kritiker Louis Leroy beschimpfte Claude Monet (Beitragsbild: Impression — soleil levant, 1872, Musée Marmottan, Paris) als „Impressionisten“ und bezichtigte ihn der Oberflächlichkeit. Zuvor schon waren die Künstler aufgrund ihrer Maltechnik als Intransigeants („Die Eigensinnigen“) bezeichnet worden (Auszug aus Wikipedia). Auch Akrobaten sind Künstler und deshalb ebenfalls kreativ und eigensinnig… es wird diskutiert und lamentiert, ob und wie Partnerakrobatik funktionieren sollte. Jeder weiß es besser… Braucht man eine Hilfestellung? Wem vertraut man dazu? Und wie gefährlich ist der Trick denn nun wirklich? Verletzungen dagegen sind tatsächlich eher selten. Und wenn, dann liegt es eher daran, dass notwendige Absprachen nicht getroffen […]
Bei der Betrachtung der Biomechanik geht es mir weniger um die genaue Herleitung der mechaninschen und biologischen Prinzipien, sondern mehr um die Konsequenzen für die Akrobatik… Mechanik: Akrobaten haben es im wesentlichen mit 3 Energien zu tun. Der potentiellen, der kinetischen und der Rotationsenergie. Diese Energien haben als gemeinsame Größen: die Masse und den Kraftvektor. Die Masse ist für einen Akrobaten eine sehr persönliche gegebene Größe, die auch mit seiner verfügbaren Kraft (= m * a) einhergeht. Sie bestimmt maßgeblich, ob eine Person Flyer oder Base sein sollte. Darüber hinaus ist an der Masse einer Person kurzfristig nicht viel zu […]
Prinzipiell gilt, dass die Hilfestellung den Trick selbst kennen sollte, damit er die möglichen Gefahren rechtzeitig erkennt. Absprachen: Zunächst wird die Hilfestellung informiert, welchen Trick sie sichern soll und was von ihr erwartet wird. Prinzipiell steht die Hilfestellung niemals direkt vor oder hinter dem Base, damit dieser bei einem Ausgleichsschritt nicht über die Hilfestellung stolpert. Sobald mehr als ein Ausgleichsschritt notwendig wäre, bricht der Base ab, da er ansonsten die Hilfestellung(en) zum Mitlaufen zwingt. Eine laufende Hilfestellung kann nicht gut fangen! Ein ungewollt rotierender Base zwingt auch die Hilfestellung mitzudrehen. Die besten Positionen der Hilfestellung sind schräg davor, oder dahinter. […]
Der Wurf ist ein dynamischer Trick, bei dem der Flyer auch wieder gefangen wird, auch wenn er auf dem Boden landet. Der Wurf hat sehr viel Ähnlichkeit mit einem Raketenstart… ein Ruck während des Wurfes staucht und verformt den Flyer. Das Ergebnis sind Scherkräfte, die den Flyer aus der Kraftlinie ziehen (→ eine reale Rakete bewegt sich nach der Zündung erst mal keinen Millimeter) Richtung und Rotation liegen anfangs in der Verantwortung des Base, Korrekturen des Flyers sind nicht hilfreich (→ die Rotation der Erde ist eine wichtige Komponente beim Raketenstart) der Flyer wird beschleunigt und geworfen, bevor er sich […]
Der Base hält seine Hände ungefähr in Schulterbreite, da er bei engerer Positionierung die Hände des Flyers eindrehen würde. Der Handteller ist offen, damit dem Flyer eine möglichst große Fläche zur Verfügung steht. Die Daumen zeigen möglichst zueinander. Die Handwurzel befindet sich oberhalb des Oberarmes und darf niemals vor den Ellbogen kommen. Die Unterarme werden in Richtung des Schwerpunkts vom Flyer ausgerichtet, um eine gute Stabilität gegen Scherkräfte zu gewährleisten. Diese Position „Base stehend, kurzer Arm“ ist eine wichtige Ausgangsposition für dynamische Tricks in der Duo-Akrobatik… Beachte hierzu auch den Sonderfall Wurf!
Die Schulter in der Akrobatik erstreckt sich vom Halsansatz bis ca. (je nach Kraft des Base) zur Mitte der Oberarme, also Platz genug für mehrere Flyer! Und das auf beiden Seiten des Kopfes. Die Schulter ist (im Gegensatz zur Hüfte) ein schwimmendes Gelenk, womit gemeint ist, dass sie keine feste Verbindung mit dem Rumpfskelett hat. Wenn der Base die Schulter an den Hals zieht, ist kaum mehr Platz für einen Flyer. Die wichtigste Fähigkeit des Base in dieser Position ist es also, den Oberarm anzuheben, ohne die Schulter an die Ohren zu ziehen. Gleichzeitig muss er mit dem Kopf etwas […]
Diese Position des Base ist die Ausgangsstellung der meisten liegenden Tricks. Hier sind jedoch nur Positionen des Flyers gemeint, bei denen er den Base unterstützt, indem er sich am Base abstützt (→ mindestens 3 Kontaktpunkte!) Beispiele: Schulterstand auf den Händen, während der Flieger sich an den Knien der Basis abstützt Schulterstand auf den Füßen, während der Flieger sich an den Händen der Basis abstützt … Aber auch Waschmaschinen: Waschmaschinen sind in sich geschlossene Übergänge, die einen immer gleichen Ablauf ermöglichen. Dabei rotiert der Flyer um alle 3 Achsen, immer über Hände und Füße balanciert und gestützt. Ein zu aktiver Flyer […]
Die Röhrenknochen der Vögel sind bekanntermaßen extrem stabil gegen Scherkräfte. Immerhin wurden Kanonen nach diesem Prinzip gebaut. Im Vergleich dazu ist jedoch der beste Base so stabil wie ein Strohhalm. Dafür muss ein Flyer auf dem Base auch nicht wirklich selber balancieren können. Im besten Fall kann ein Flyer beides, ansonsten ist es mir als Base lieber, wenn er die Kontrolle abgibt, vor allem wenn der Flyer Form und Gewicht eines Erwachsenen erreicht hat. In der Sportakrobatik geht der Größenunterschied mit gutem Recht in die Bewertung ein. Sinnvolle Positionen des Base, um einen Flyer zu balancieren… Zu dieser Kategorie gehören […]